Wie Karies entsteht: Bakterien, Zucker und Zeit
In der Mundhöhle leben Bakterien, die Zucker in Säure verwandeln. Bleiben sie längere Zeit ungestört, kann Karies entstehen.
Die natürliche Mundflora besteht überwiegend aus harmlosen Bakterien, die einen Schutzwall vor gefährlichen Infektionen bilden. Doch manche Stämme von Bakterien – vor allem Lactobazillen und der Keim Streptococcus mutans – werden selbst zur Gefahr: Ihr Stoffwechsel kann die Zähnen schwer schädigen1.
Säure löst Mineralien aus dem Zahn
Diese Kariesbakterien leben von Nahrungsmittelresten, die an oder zwischen den Zähnen kleben. Als Energiespender bevorzugen sie Zucker und Stärke, bei deren Abbau größere Mengen von Milchsäure entstehen. Die Milchsäure ist an sich harmlos, doch wenn ihre Konzentration einen kritischen Wert übersteigt, hat das schwerwiegende Folgen.
Als Maß für die Konzentration von Säuren wird der pH-Wert verwendet. Normalerweise herrscht im Mund ein annähernd neutraler pH-Wert von 6,5, doch Kariesbakterien können diesen deutlich absenken. Fällt der Wert spürbar unter 5,5, beginnen die Zähne zu leiden2: Der Zahnschmelz, der aus säureempfindlichen Mineralien besteht, löst sich langsam auf.
Zuerst ist nur die Oberfläche betroffen, doch mit der Zeit wird der Zahnschmelz porös und die Bakterien dringen tiefer in das Innere vor3. Zahnärzte teilen diesen schleichenden Prozess in fünf verschiedene Stufen auf.
- Werbung -
- Oral-B Pro3 3000 – „Gut“ von der Stiftung Warentest
-
- gute Zahnreinigung
- Andruckkontrolle und drei Putzeinstellungen
- günstiger Preis
- Amazon Shop Apotheke MediaMarkt
Stufen des Karies
1. Stufe: Initialkaries
In dieser Frühform ist nur die Oberfläche des Zahns betroffen: Die Säuren beginnen, Mineralien aus dem Zahnschmelz auszulösen. Anfangs erzeugt dies weißliche Flecken, die sich dann im Laufe der Zeit bräunlich einfärben. Vertiefungen oder gar Löcher entstehen dabei noch nicht.
Initialkaries entwickelt sich oft in Zahnfurchen und -rillen, die nur schwer zu reinigen sind. Schmerzen oder andere Beschwerden treten nicht auf.
Ein Eingriff des Zahnarztes ist in der Regel nicht erforderlich. Noch können einfache Maßnahmen das Fortschreiten des Karies verhindern: Zuckerhaltige Nahrungsmittel vermeiden4, die Zähne regelmäßig putzen und fluoridhaltige Zahnpasten und Mundspülungen verwenden.
2. Stufe: Schmelzkaries
In der zweiten Stufe ist weiterhin nur der Zahnschmelz betroffen, aber die Schäden breiten sich weiter aus. Es entwickeln sich Vertiefungen und Löcher. Der Zahnarzt wird bei Bedarf Plomben und kleine Füllungen setzen.
3. Stufe: Dentinkaries
Wenn Karies die harte, aber eher dünne Schicht des Zahnschmelz durchbricht, kann er in das weichere Zahnbein (Dentin) vordringen. Der Widerstand ist hier geringer, so dass sich die Karies von nun an schneller ausbreitet.
Das Zahnbein wird von kleinen Kanälen (Dentinkanälchen) durchzogen, in den die Ausläufer der Nervenbahnen liegen. Dentinkaries macht sich daher bald mit Schmerzen bemerkbar, zudem kann der Zahn empfindlich auf Hitze oder Kälte reagieren.
Der Zahnarzt muss nun das entstandene Loch großzügig ausbohren und mit einer Füllung versehen.
4. Stufe: Caries profunda
In der nächsten Stufe befällt die Karies große und tiefer liegende Bereiche des Dentins. Diese tiefe Zahnkaries (Caries profunda) kann den Zahn von innen aushöhlen: In schlimmen Fällen wird der Zahnschmelz untergraben, so dass er bei größerem Druck großflächig einbricht.
5. Stufe: Caries penetrans
In der letzten Stufe hat die „durchdringende Karies“ oder Caries penetrans das Zahnmark erreicht. In dieser auch Pulpa genannten Region liegt der Großteil der Nervenbahn – die einsetzende Entzündung verursacht daher heftige Schmerzen.
Der Fortbestand des Zahns gerät in Gefahr, im schlimmsten Fall dehnt sich die Entzündung sogar bis in den Kiefer aus. Eine aufwendige Wurzelkanalbehandlung ist nötig, um den Zahn zu retten.
- Werbung -
- Sonicare 9900 Prestige – Testsieger der Stiftung Warentest
-
- Zahnreinigung mit „Sehr Gut“ benotet
- Steuerung über App möglich
- Reiseetui mit USB-Anschluss
- Amazon MediaMarkt
Karies lässt sich einfach verhindern
Die Entstehung von Karies ist ein schleichender Prozess, der jederzeit gestoppt werden kann. Die schädlichen Bakterien lassen sich durch tägliches Zähneputzen einfach beseitigen, sofern geeignete Zahnbürsten und Zahnpasten verwendet werden. Zusätzlich sollten die schwer zu erreichenden Zwischenräume der Zähne regelmäßig mit Zahnseide gesäubert werden, bei größeren Lücken mit Interdentalbürsten.
Diese einfachen Maßnahmen verhindern eine übermäßige Vermehrung der Kariesbakterien und damit auch die Bildung von Säure. Der Schmelz bleibt intakt, die Zähne bis ins hohe Alter gesund.
Elektrische Zahnbürsten – die Besten im Test
Stiftung Warentest vergab gute Noten an:
• Oral-B Pro 3 3000
• Philips Sonicare 9900
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel gibt den aktuellen Stand des Wissens wieder. Er enthält jedoch nur allgemeine Hinweise, die nicht für eine Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet sind. Einen Arztbesuch kann er auf keinen Fall ersetzen.