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Welche Zahnbürste reinigt die Zähne am besten?

Manuell, elektrisch oder mit Ultraschall: Bei gewissenhafter Anwendung reinigen alle Bürsten die Zähne gründlich. Eigene Vorlieben und Fähigkeiten können die Wahl entscheiden.

1.  Handzahnbürsten – verlässlich, aber zeitaufwendig

Handzahnbürsten erzielen ähnlich gute Ergebnisse wie eine elektrische Zahnbürste, jedoch bei höherem Zeitaufwand

Handzahnbürsten sind zwar eher altmodisch, aber weiterhin eine Überlegung wert. Wer sich Mühe gibt und eine gute Putztechnik einsetzt, wird ähnliche Ergebnisse erzielen wie mit einem elektrischen Modell.

Handzahnbürsten erzielen ähnlich gute Ergebnisse wie eine elektrische Zahnbürste, jedoch bei höherem Zeitaufwand

Der Zeitaufwand ist allerdings etwas höher – unsere Hände bewegen sich langsamer als ein Elektromotor. Von Nachteil ist auch die kompliziertere Handhabung: Nur mit einer ausgefeilten Technik wird jeder Zahn gründlich gereinigt, aber zugleich das Zahnfleisch weitgehend geschont1.

Zwei weitere Vorteile: In der Anschaffung sind Handzahnbürsten wesentlich günstiger. Und das ständige Aufladen des Akkus entfällt, was vor allem bei längeren Reisen eine Erleichterung ist.

1.1.  Was gibt es bei Handzahnbürsten zu beachten?

Lange Zeit galt es als optimal, wenn Zahnbürsten einen kurzen Kopf und ein ebenes, dicht gepacktes Borstenfeld aufwiesen. Doch nach dem heutigen Wissensstand sollte eine gute Zahnbürste folgende Merkmale aufweisen2:

  • endgerundete Nylonborsten
  • einzeln stehende Borstenbüschel
  • kleinere Borstenköpfe gelangen besser in die hinteren Zahnbereiche

Harte Borsten haben eine bessere Reinigungswirkung, allerdings verursachen sie auch mehr Zahnfleischverletzungen. Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch sollten eher weiche Zahnbürsten bevorzugen3.

2.  Elektrische Zahnbürsten

Elektrische Zahnbürsten säubern die Zähne ebenfalls mechanisch mit einer Bürste, allerdings mit sehr hoher Schwingungsfrequenz. Bei gleichem Aufwand reinigen sie effizienter als Handzahnbürsten. Zudem benötigen sie einen geringeren Ansatzdruck und schonen das Zahnfleisch. Eine Putzzeit von zweimal täglich zwei Minuten bleibt dennoch das Minimum4.

2.1.  Elektrische und Handzahnbürsten im Vergleich

Eine Analyse der unabhängigen Cochrane-Gesellschaft sieht elektrische Modelle im Vergleich zu Handzahnbürsten im Vorteil5:

  • der Zahnbelag verringert sich um 11 bis 21 Prozent
  • das Auftreten von Zahnfleischbluten verringert sich um 6 bis 11 Prozent

Es ist allerdings unklar, ob diese kleinen Verbesserungen tatsächlich das Auftreten von Karies und Parodontitis verringern. Zudem sind die Ergebnisse noch nicht endgültig gesichert und die langfristigen Folgen kaum untersucht.

Eindeutig von Vorteil können elektrische Zahnbürsten hingegen bei jüngeren Kindern sein. Diese sind mit den komplizierten Bewegungen einer Handzahnbürste oftmals überfordert, während elektrische Bürsten mit größerer Ausdauer und Motivation benutzt werden. Ähnliches gilt auch für ältere Menschen, die Schwierigkeiten mit der Motorik haben.

2.2.  Elektrische Zahnbürsten mit rotierendem Bürstenkopf

Elektrische Zahnbürsten mit rotierendem Bürstenkopf reinigen gründlich aber etwas langsamer

Ein runder Bürstenkopf kennzeichnet die gebräuchlichste Variante der elektrischen Zahnbürsten. Diese vollziehen eine „oszillierend-rotierende“ Bewegung, d. h. der Kopf schwingt im Halbkreis vor und zurück. Die Frequenz beträgt dabei 70 Hertz oder mehr – das entspricht meist etwa 8000 Bewegungen pro Minute. Die Bürsten sind damit zehnmal so schnell wie die menschliche Hand beim manuellen Putzen.

Elektrische Zahnbürsten mit rotierendem Bürstenkopf reinigen gründlich aber etwas langsamer

Oszillierend-rotierende Bürsten sind meist etwas günstiger als die konkurrierenden „Schallzahnbürsten“ (s. u.) und haben einen insgesamt kleineren Bürstenkopf – mit ihm lassen sich auch schwer zugängliche Stellen besser erreichen. Allerdings muss auch jeder Zahn einzeln gereinigt werden: Die Putzzeit ist dadurch etwas länger.

Zahnbürsten mit rotierendem Bürstenkopf eignen sich also eher für Menschen, die sich Zeit für das Zähneputzen nehmen und ihre Zähne so gründlich wie möglich säubern wollen.

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2.3.  Elektrische Zahnbürsten mit länglichem Bürstenkopf (Schallzahnbürsten)

Elektrische Zahnbürsten mit länglichem Bürstenkopf (Schallzahnbürsten) putzen sehr schnell

Die Bürstenköpfe sind bei dieser Variante länglich und etwas größer. Auch deren Bewegung ist anders: Sie schwingen nicht im Kreis, sondern vibrieren vor und zurück. Die Frequenz liegt bei 250 bis 350 Hertz, das ergibt bis zu 40 000 Bewegungen pro Minute. Dies entspricht der Frequenz des hörbaren Schalls – daher auch der etwas irreführende Name „Schallzahnbürste“. Mit der Reinigung hat der Schall nichts zu tun, das erledigt weiterhin der Bürstenkopf.

Elektrische Zahnbürsten mit länglichem Bürstenkopf (Schallzahnbürsten) putzen sehr schnell

Schallzahnbürsten finden sich meist in der etwas gehobenen Preisklasse. Der Bürstenkopf deckt eine größere Fläche ab, das Putzen geht damit etwas schneller – wenn auch auf Kosten der Gründlichkeit in den Zahnzwischenräumen.

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3.  Zahnbürsten mit Ultraschall

Auf einem grundsätzlich anderem Prinzip beruhen Ultraschall-Zahnbürsten. Die Reinigung erfolgt nicht mechanisch über Bürsten, sondern über eine besondere Zahnpaste, in der winzige Bläschen erzeugt und zum Platzen gebracht werden. Dazu benötigen diese Geräte einen Kopf, der wesentlich schneller vibriert: Mit etwa 16 000 Hertz, der Frequenz von Ultraschall.

Der Kopf von Ultraschall-Zahnbürsten ist zwar oftmals weiterhin mit Borsten ausgestattet, die aber eigentlich unnötig sind. Ein Tupfer würde genügen, da die Reinigung fast berührungslos abläuft. Als Vorteil versprechen die Hersteller, dass das Putzen noch sanfter und schonender für Zahnfleisch und Zahnschmelz abläuft.

Laut der Techniker-Krankenkasse soll dies zu guten Ergebnissen führen6, eine unabhängige Bestätigung steht allerdings noch aus. Die Stiftung Warentest etwa prüft keine Ultraschall-Zahnbürsten, da diese nur in Kombination mit einer speziellen Zahnpasta wirksam sind. Sinnvolle Vergleichstests sind deshalb kaum möglich. Klinische Studien von Ärzten bleiben ebenfalls Mangelware.

4.  Fazit

Handzahnbürsten sind eine günstige und verlässliche Variante, erfordern aber mehr Geschick und Zeitaufwand als elektrische Modelle. Für kleinere Kinder und ältere Menschen, die mit den schwierigen Putzbewegungen einer Handzahnbürste Probleme haben, können daher elektrische Zahnbürsten von Vorteil sein.

Viele Studien deuten an, dass elektrische Zahnbürsten etwas gründlicher reinigen. Die Unterschiede sind aber eher gering: Im Vergleich zu Handzahnbürsten gingen Zahnbeläge um bis zu 20 Prozent und Zahnfleischentzündungen um bis zu 11 Prozent zurück. Zu den Ultraschall-Zahnbürsten liegen noch keine verlässlichen Ergebnisse vor.

Eine gute Mundhygiene hängt jedoch vor allem von einer gewissenhaften und regelmäßigen Reinigung ab – die Wahl der Zahnbürste spielt da eher eine zweitrangige Rolle.

Elektrische Zahnbürsten – die Besten im Test

Stiftung Warentest vergab gute Noten an:
 • Oral-B Pro 3 3000
 • Philips Sonicare 9900

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Quellen und weiterführende Literatur

  • 1 Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde, Gewissenhafte Zahnpflege, kariesvorbeugung.de, abgerufen April 2024 (Link)
  • 2 AOK Gesundheitsmagazin, Welche Zahnbürste ist die beste?, aok.de, Juli 2022 (Link)
alle Referenzen anzeigen
  • 3 Bayerische Landeszahnärztekammer, Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste?, zahn.de, Stand September 2018, abgerufen April 2024 (Link)
  • 4 Stiftung Warentest, Elektrische Zahnbürsten im Test: Putzt teuer besser?, test.de, Stand November 2023 (Link)
  • 5 Cochrane Stiftung, Elektrische Zahnbürsten im Vergleich mit Handzahnbürsten zur Erhaltung der Mundgesundheit, Cochrane Systematic Review, Juni 2014 (Link)
  • 6 Techniker-Krankenkasse, Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste?, Stand Oktober 2020, abgerufen April 2024 (Link)
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