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Karies, Zahnfleischentzündung und Parodontitis – die Rolle der Bakterien

Drei häufige Erkrankungen haben die gleiche Ursache: Bakterien, die sich unkontrolliert im Mundraum vermehren.

In unserem Mund siedeln zahlreiche Bakterien – die meisten sind harmlos und unauffällig. Diese Mundflora erfüllt eine wichtige Rolle: Sie lässt Krankheitserregern keinen Platz zur Entfaltung und schützt die Schleimhaut vor gefährlichen Infektionen. Bei mangelnder Mundhygiene wird sie jedoch selbst zum Problem. Das ungehemmte Wachstum mancher Bakterien erzeugt dann Entzündungen, Karies und Parodontitis.

Karies – vom Schmelz bis zur Wurzel

Entstehung von Karies: Bakterien, Zucker und Zeit sind die wichtigsten Faktoren

Einige Arten von Bakterien wandeln Zucker in Säure um. Wenn sie dabei längere Zeit ungestört bleiben, greift der Überschuss an Säure die Zähne an – Karies entsteht1.

Entstehung von Karies: Bakterien, Zucker und Zeit sind die wichtigsten Faktoren

Karies macht sich zuerst an weißlichen Stellen bemerkbar, die sich mit der Zeit bräunlich verfärben. In diesem Stadium – dem Initialkaries – ist nur die Oberfläche des Zahnschmelzes betroffen, eine verstärkte Mundhygiene kann den Schaden in der Regel begrenzen.

Geht die Zerstörung weiter voran, wird der Zahnschmelz porös und die Bakterien dringen tiefer in den Zahn ein. Bei diesem Dentinkaries wird auch das innen liegende Zahnbein angegriffen wird – der Eingriff eines Zahnarztes wird meist unerlässlich.

Wenn die Infektion das Zahnmark (Pulpa) erreicht, greift die Entzündung auch die Nervenfasern an. Starke Schmerzen sind die Folge. Dieser "durchdringende Karies" (Caries penetrans) gefährdet das Überleben des Zahns, der oft nur noch durch eine Wurzelbehandlung gerettet werden kann.

Konsequente Vorbeugung kann Karies fast vollständig verhindern. Weitgehender Verzicht auf zuckerhaltige Nahrung entzieht den Bakterien die Grundlage, während konsequente Mundhygiene ihnen wenig Zeit lässt, ihre zerstörerische Wirkung zu entfalten. Wer dann noch regelmäßig beim Zahnarzt vorbeischaut, sollte von Bohren und anderen schmerzhaften Eingriffen verschont bleiben.

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Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Entzündung des Zahnfleischs – lästig aber harmlos

Das Zahnfleisch (Gingiva) wirkt wie eine Barriere, die Bakterien aus der Mundhöhle daran hindert, zur empfindlichen Zahnwurzel vorzudringen. An der Grenzfläche zwischen Zahn und Zahnfleisch entstehen jedoch oftmals Plaques, die Entzündungen auslösen: Das Immunsystem versucht, die Bakterien in den Plaques unter Kontrolle zu halten. Auch kleine Verletzungen durch spitze Gegenstände oder harte Nahrungsbestandteile können eine Zahnfleischentzündung hervorrufen.

Entzündung des Zahnfleischs – lästig aber harmlos

Die Symptome gleichen anderen Entzündungen: Das Gewerbe ist rötlich und geschwollen, es schmerzt leicht bei Berührung und neigt zu kleineren Blutungen2. Das Zahnfleisch haftet dennoch weiter fest am Zahn und hält die Barriere aufrecht. Auch der Zahnhalteapparat inklusive der Kieferknochen ist nicht betroffen.

Eine Zahnfleischentzündung heilt innerhalb weniger Tage von selbst, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Entwickelt sich allerdings eine chronische Form, kann diese schleichend und kaum merklich in eine gefährliche Parodontitis übergehen.

Schlechte Mundhygiene, Rauchen und Stress gehören zu den Risikofaktoren, die das Auftreten einer Zahnfleischentzündung begünstigen. Zur Vorbeugung sollte eine gründliche Mundhygiene dafür sorgen, dass keine bakteriellen Plaques entstehen – besonders am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen.

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Parodontitis (oft Parodontose genannt)

Bei der Parodontitis greift die Entzündung auf das Zahnbett über: Der Zahn verliert langsam den Halt im Kieferknochen. Im Laufe der Zeit lockert er sich, verändert seine Stellung und geht am Ende ganz verloren3.

Parodontitis ist ein chronischer, entzündlicher Prozess

Auslöser sind Bakterien, die sich in Plaques (Zahnbelag) ungestört vermehren. Die Infektion breitet sich langsam auf tiefere Bereiche des Zahns aus, bis das Immunsystem Gegenmaßnahmen einleitet und die Infektion bekämpft. Als Nebenerscheinung dieser Entzündung werden Teile der Knochensubstanz abgebaut – der Kiefer wird irreparabel geschädigt.

Die ersten Symptome ähneln einer Zahnfleischentzündung: Das Gewebe ist gerötet, geschwollen und neigt zu Blutungen. Doch im Laufe der Zeit zieht sich das Zahnfleisch immer weiter zurück, wobei tiefe Taschen entstehen. Gelangen Bakterien ins Blut, kann eine Parodontitis den ganzen Körper in Mitleidenschaft ziehen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen4 und Diabetes werden verstärkt, der Verlauf einer Schwangerschaft negativ beeinflusst.

Im Gegensatz zur harmlosen Zahnfleischentzündung ist eine Parodontitis nicht heilbar. Der Arzt kann nur versuchen, das Fortschreiten der Entzündung zu stoppen und den Zahn zu erhalten. Die Vorbeugung hingegen ist einfach: Konsequente Mundhygiene sowie eine zuckerarme Ernährung können den Ausbruch und das Ausbreiten der Parodontitis verhindern.

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Elektrische Zahnbürsten – die Besten im Test

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Quellen und weiterführende Literatur

  • 1 Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, Wie entsteht Karies?, kzbv.de, Stand Oktober 2023 (Link)
  • 2 Öffentliches Gesundheitsportal Österreich, Zahnfleischentzündung (Gingivitis), gesundheit.gv.at, Stand März 2022 (Link)
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  • 3 Stiftung Gesundheitswissen, Parodontitis, stiftung-gesundheitswissen.de, Stand Mai 2023 (Link)
  • 4 J. Czichos, Bluthochdruck bei Parodontitis, Wissenschaft Aktuell, März 2021 (Link)

Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel gibt den aktuellen Stand des Wissens wieder. Er enthält jedoch nur allgemeine Hinweise, die nicht für eine Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet sind. Einen Arztbesuch kann er auf keinen Fall ersetzen.

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