Kontaktthermometer – genau aber unbeliebt
Kontaktthermometer bestimmen die Körpertemperatur sehr genau. Das Einführen des Messfühlers in den Körper kann jedoch unangenehm sein.
Kontakt- oder Berührungsthermometer haben eine Spitze aus Metall, die für die Messung in direkten Kontakt mit dem Körper gebracht wird. Ursprünglich hatten die Thermometer eine Hülle aus Glas und eine Quecksilbersäule, die sich ausdehnt und die Körpertemperatur auf einer Skala anzeigt1. Nach dem Verbot von Quecksilber im Jahr 2009 werden als Ersatz heute meist Legierungen des Metalls Gallium verwendet.
Digitale Kontaktthermometer hingegen messen die elektrische Leitfähigkeit in dem metallische Messfühler. Die Leitfähigkeit hängt von der Wärme ab, und über diese Abhängigkeit lässt sich die Körpertemperatur berechnen. Das Ergebnis wird auf einem Display angezeigt.
Vorteile und Nachteile von Kontaktthermometern
Der große Vorteil der Kontaktthermometer ist ihre hohe Präzision2. Laut gültiger Norm darf die Messung nur um einen Zehntelgrad von der tatsächlichen Körpertemperatur abweichen – damit sind sie um den Faktor drei genauer als die konkurrierenden Stirn- und Ohrthermometer. Zudem ist ihre Handhabung sehr einfach und die Zahl der Fehlerquellen gering. Letztlich sind sie auch deutlich günstiger als andere Geräte.
Ein Nachteil ist jedoch, dass das Einführen der Thermometer in den After meist als unangenehm empfunden wird. Vor allem kleine Kinder wehren sich häufig stark gegen die anale Messung. Auch die Messung im Mund ist – bei korrekter Ausführung – nicht angenehm und bei kleineren Kindern wegen der Verletzungsgefahr nicht ratsam3. Zudem messen vor allem die Varianten aus Glas deutlich langsamer als Infrarotthermometer.
Bei unabhängigen Tests schneiden fast alle Kontaktthermometer gut ab. Stiftung Warentest4 und die Zeitschrift ÖKO-TEST5 vergaben die Noten „Gut“ und „Sehr Gut“ an sechs Produkte, die zum Teil auch in den großen Drogerieketten angeboten werden.
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- flexible Spitze für eine angenehmere Messung
- die Messzeit beträgt 14 Sekunden
- akustischer Alarm weist auf Fieber hin
- das Außenmaterial enthält keine Schadstoffe
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Glas oder digital?
Wer ein Kontaktthermometer erwerben will, hat die Wahl zwischen der digitalen Variante oder der altmodischen Glasversion. Die Unterschiede bestehen vor allem in der Handhabung, bezüglich der Messgenauigkeit sind sie weitgehend vergleichbar.
Die Glasvarianten kommen ohne Batterien aus und sind daher immer einsatzbereit. Zudem sind sie sehr einfach zu reinigen. Die Messung dauert allerdings oft mehrere Minuten und das Ablesen des Wertes von der Skala kann mühsam sein. Bei Glas besteht zudem die Gefahr, dass es splittert und Verletzungen verursacht.
Bei Digitalthermometern hingegen ist die Verletzungsgefahr gering. Die Messung ist deutlich schneller, aktuelle Geräte benötigen kaum länger als 10 Sekunden. Das Ablesen des Messwerts ist sehr einfach, bei manchen Produkten erhöhen automatische Warnsignale die Nutzerfreundlichkeit.
Fazit
Kontaktthermometer sind weiterhin der Standard bei der Fiebermessung und sollten in keinem Haushalt fehlen. Bei kleinen Kindern kann es jedoch sinnvoll sein, zusätzlich ein Ohrthermometer zur Kontrolle bereit zu halten.
Fieberthermometer – die Besten der unabhängigen Tests
Aktuelle Testsieger:
• Domotherm Rapid 10s
• Braun Thermoscan 6
• Easypix Thermogun TG2
Quellen und weiterführende Literatur
- 1 J. Fleischer, Zwischen Quecksilber und Dampfdruck - Berührungsthermometer als Standardmodell, scinexx.de, Februar 2022 (Link)
- 2 Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V, Stirn- und Ohrthermometer messen nicht so exakt wie Fieberthermometer am Darmausgang, Pressemitteilung vom 9. Januar 2019 (Link)