Was tun bei hohem Fieber?
Fieber hilft bei der Abwehr von Infektionen, einfache Maßnahmen unterstützen den Körper dabei.
Fieber ist ein Weg zur Heilung: Das Immunsystem mobilisiert seine Kräfte, um gefährliche Erreger aus dem Körper zu vertreiben1. Meist ist es am besten, diese natürliche Reaktion des Körpers zu unterstützen.
1. Wann zum Arzt?
Die erste Frage bei Fieber lautet: Wann soll ich zum Arzt? Wichtige Hinweise gibt der eigene Körper:
- Ist der Allgemeinzustand trotz erhöhter Temperatur noch halbwegs erträglich, ist ein Besuch beim Arzt eher nicht so dringend.
- Fühlt man sich jedoch hundsmiserabel, kann auch bei niedrigem Fieber ein medizinischer Ratschlag sinnvoll sein.
Natürlich spielt auch die Höhe des Fiebers eine wichtige Rolle. Steigt es spürbar über 38 °C, ist erhöhte Wachsamkeit angesagt. Die nächsten Schritte hängen sehr vom Lebensalter ab: Ein junger Körper reagiert anders auf Fieber als ein älterer.
Zur ersten Orientierung haben sich folgende Regeln bewährt2:
- Säuglinge bis drei Monate: Ab 38 °C den Arzt konsultieren. Und sei es nur, um schlimmere Erkrankungen auszuschließen.
- Kleinkinder bis zwei Jahre: Ab 40 °C den Arzt fragen, wenn das Fieber länger als einen Tag andauert.
- Ältere Kinder und Erwachsene: Ab 39 °C zum Arzt, oder wenn das Fieber länger als drei Tage anhält, oder wenn es wiederholt auftritt.
2. Leichte Infektionen – dem Körper helfen
Viele Infektionen verursachen zwar Fieber, sind aber dennoch eher harmlos. Die erhöhte Körpertemperatur ist hier eindeutig von Vorteil: Sie erhöht die Leistungsfähigkeit der Immunzellen und beschleunigt die Heilung.
Fiebersenkende Medikamente3 sind in der Regel nicht hilfreich, sondern verlängern eher die Dauer der Infektion. Alle Maßnahmen sollten daher darauf bedacht sein, den Körper in seiner natürlichen Reaktion zu unterstützen.
Fieber kann ansteigen oder absinken. Diese offenkundige Tatsache hat weitreichende Konsequenzen: Die Symptome unterscheiden sich grundsätzlich und auch die eigenen Maßnahmen sollten sich daran orientieren.
2.1 Steigendes Fieber
Symptome:
Das Wärmeregulationszentrum im Gehirn stellt die Körpertemperatur auf einen neuen Sollwert – der Erkrankte fängt an zu frieren. Die Muskulatur wird aktiv, um die notwendige Wärme erzeugen. Der Körper reagiert so, als würde er großer Kälte ausgesetzt:
- Kältegefühl
- Muskelzittern bis hin zum Schüttelfrost
- bleiche Haut
Maßnahmen:
Solange der Körper friert, sollte ihm so viel Wärme wie notwendig zugeführt werden. Hilfreich sind:
- warme Kleidung
- Bettruhe
2.2 Sinkendes Fieber
Symptome:
Wenn die Infektion nachlässt, hat das Immunsystem seine Arbeit getan und die Erhöhung der Körpertemperatur wird überflüssig. Das Wärmeregulationszentrum regelt den Sollwert wieder auf den Normalzustand und versucht, die überschüssige Wärme rasch loszuwerden. Der Körper reagiert wie nach einer anstrengenden Sportübung:
- starkes Schwitzen
- gut durchblutete, rote und heiße Haut
Maßnahmen
Die Abkühlung des Körpers kann mit einfachen Hausmitteln begleitet und zugleich der starke Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden:
- kühlende, lauwarme Wadenwickel
- lauwarme Bäder, die langsam auf etwa 25 °C abgekühlt werden
- viel trinken, Lindenblüten- und Holunderblütentee sind empfehlenswert
- leichte Kost
- Bettruhe
3. Schwere Erkrankungen – sofort zum Arzt
In manchen Fällen ist Fieber ein Hinweis auf schwere Erkrankungen: chronische Entzündungen, Stoffwechselkrankheiten und Krebs. In seltenen Fällen lösen Medikamente wie etwa Antibiotika einen Fieberzustand aus. In diesen Fällen sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden.
Vorsicht auch bei Fieberkrämpfen: Kleinere Kinder können bei hohem Fieber krampfartige Anfälle entwickeln4. Diese sind für die Eltern zwar äußerst erschreckend, in der Regel jedoch harmlos. Vorsicht ist aber dennoch geboten. Spätestens wenn die Anfälle länger als einige Minuten andauern, ist unverzüglich ein Notarzt zu benachrichtigen.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel gibt den aktuellen Stand des Wissens wieder. Er enthält jedoch nur allgemeine Hinweise, die nicht für eine Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet sind. Einen Arztbesuch kann er auf keinen Fall ersetzen.