Zahnpasten im Test - viele sind mangelhaft
Zu wenig Fluorid, bedenkliche Inhaltsstoffe: Zahncremes schneiden in Tests oftmals schlecht ab. Empfehlenswert sind häufig die günstigsten Produkte.
Zahnpasten reinigen die Zahnoberfläche und schützen vor Karies. Je nach Bedarf können Verbraucher zwischen Universal-Zahncremes, Sensitiv-Zahncremes und "Weißmachern" wählen. Die Entscheidung sollte wohl überlegt sein: Viele Produkte kommen bei der Stiftung Warentest und der Zeitschrift ÖKO-Test nicht gut weg.
Wichtigster Kritikpunkt: Viele Zahnpasten enthalten zu wenig Fluorid, das für eine wirksame Vorbeugung von Karies unverzichtbar ist. Die Zeitschrift ÖKO-Test monierte auch bedenkliche Inhaltsstoffe, allen voran das Schäumungsmittel Natriumlaurylsulfat und der Hilfsstoff Polyethylenglykol (PEG). Von 400 überprüften Zahncremes hat ÖKO-Test knapp die Hälfte als mangelhaft eingestuft1.
Die Stiftung Warentest fand ebenfalls deutliche Qualitätsunterschiede, war allerdings bei der Benotung nicht ganz so harsch wie ÖKO-Test. Sie hat zusätzlich einen Praxistest durchgeführt und bei 115 Zahnpasten die Putzwirkung im Labor geprüft2. Ein wichtiges Kriterium war der Abrieb: Ein hoher Abrieb unterstützt das Entfernen von Verfärbungen, kann allerdings empfindliche Zähne in Mitleidenschaft ziehen.
Universal-Zahnpasta
Die Mehrheit der Zahncremes sind auf die Reinigung von normalen Zähnen ausgerichtet, ihre Inhaltsstoffe beschränken sich daher oft auf das Wesentliche. Das bedeutet jedoch nicht, dass von einem Einsatz bei empfindlichen Zähnen oder bei starken Verfärbungen abgeraten wird. Im Gegenteil - manchen Spezialcremes sind sie spürbar überlegen.
Die Handelsmarken der großen Discounter und Drogerieketten können in diesen Tests meist überzeugen, nicht nur wegen des günstigen Preises. Ein Produkt hat sich beim aktuellen Vergleich der Stiftung Warentest am besten bewertet werden, auf den zweiten Rang geschoben.
Universal-Zahnpasten | ||
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Polar Punch
- Dental Delight |
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zu Amazon* |
Eurodont Kräuter
- Aldi Süd |
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enzycal 1450
- Curaprox |
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Sensitiv-Zahnpasta für empfindliche Zähne
Die häufigste Ursache für empfindliche Zähne sind freiliegende Zahnhälse. Geeignete Zahncremes weisen häufig einen geringen Abrieb auf, um das weichere Dentin der Zahnhälse zu schonen. Viele Pasten enthalten zudem Substanzen, die das Schmerzempfinden lindern sollen.
Das Entfernen von Verfärbungen gelingt mit Sensitiv-Zahnpasten nur bedingt - die Stiftung Warentest vergab daher als Endnote höchstens ein "Gut". Drei der besten Zahncremes werden von Lidl, La Ligne Dent und Rossmann angeboten. ÖKO-Test bewertete diese Zahncremes ebenfalls nur mit "Gut", da die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe noch nicht endgültig geklärt ist.
Sensitiv-Zahnpasten | |
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Dentalux Complex 5 Sensitive Plus
- Lidl |
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Zahncreme Sensitive
- La Ligne Dent |
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Prokudent Sensitiv Zahncreme
- Rossmann |
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Zahncremes für weiße Zähne
Bei starken Verfärbungen leisten Zahnpasten mit einem hohen Abrieb meist die besten Dienste. Die natürliche Zahnfarbe kommt dann wieder zum Vorschein, allerdings ist diese selten weiß. Manche Zahnpasten enthalten daher den Wirkstoff Blue Covarine, der sich wie ein Schleier über die Zähne legt und sie heller erscheinen lässt. Diese Wirkung hält allerdings nur kurz an.
Die Stiftung Warentest bewertete zwei "Weißmacher" der Marken Odol-med und Signal mit "Sehr Gut" - obwohl der Abrieb den normalen Rahmen nicht überstieg. ÖKO-Test fand jedoch in beiden Produkten fragwürdige Inhaltsstoffe.
"Weißmacher"-Zahnpasten | ||
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Odol-med 3 Extra White
- GlaxoSmithKline |
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zu Amazon* |
White Now
- Signal |
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zu Amazon* |
Fazit
Die Qualitätsunterschiede bei Zahnpasten sind erheblich. Günstige Universal-Zahncremes haben hier häufig die Nase vorn - auch, weil sie auf Inhaltsstoffe mit zweifelhafter Wirkung verzichten. Die aktuelle Empfehlung der Stiftung Warentest, Polar Punch* von Dental Delight, ist allerdings etwas teurer.
Aber auch bei den Zahncremes für Spezialanwendungen finden sich empfehlenswerte Produkte. Bei empfindlichen Zähnen kommt etwa die Sensitive Plus von Dentalux infrage, bei "Weißmachern" die Odol-med 3 Extra White*.
Quellen und weiterführende Literatur